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myhobby-CNC - Kunden Supportforum

Mein neues Tauchlötbad
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23.02.17 12:29
rholze 

Administrator

Mein neues Tauchlötbad

Ach je,

ich hatte ja ein gebrauchtes Tauchlötbad erstanden, um euch auch fertig gelötete Platinen anbieten zu können.

Trotz einem gebrauchten Zustand habe ich doch noch relativ viel Geld dafür bezahlt. Die Auswahl ist hier halt auch nicht allzu groß. Bei meinen ersten Versuchen ist das Lötzinn im Lötbad noch nicht einmal komplett geschmolzen. Mir nicht wirklich klar, wie dass beim vorherigen Besitzer funktioniert haben sollte?!? Vielleicht war ja auch meine Werkstatt zu kalt, und die Wärme ist gleich aud der Lötwanne verschwunden? Nachdem sich nach ca. 4 Stunden Aufheizen dann nichts mehr getan hat, habe ich alles wieder ausgeschalten und ich habe das Gerät auseinander gebaut.



Da hätte es mir fast den Vogel rausgehauen. Hochwertige Geräte "Made in Germany" sind zusammengeschustert á la "Made in China"! Das hätte ich wirklich nicht erwartet. Das Gerät kostet neu wirklich 750€ und in das Gerät eingebaut ist eine mobile einfach Herdplatte mit 2000W für 9,95€ vom EURO-Laden!!! Über der verschraubten Kochplatte war dann mit einem Spalt von 1mm eine gefäste Aluplatte, in die oben eine rechteckige Mulde eingefräst war. In der Mulde befindet sich eine Edelstahlwanne, in der dann das Lötzinn ist. Außerdem war in einee seitlichen Bohrung in die Aluplatte ein Thermometer eingebaut. Dieses Thermometer hatte bei meinem ersten Versuch eben nur max. 200 Grad angezeigt.

Ich habe jetzt vermutet, dass der 1mm Luftspalt zwischen Herdplatte und Aluplatte wohl dazu geführt hat, dass hier keine geeignete Wärmeübertragung möglich war. Also, selbst ist der Mann, habe ich unter den vier Abstandsbolzen, die die Aluplatte über der Herdplatte halten, eine Unterlegscheibe entfernt. So dass jetzt die Herdplatte direkt die Aluplatte berührt hat.

Beim zweiten Versuch habe ich dann nicht schlecht gestaunt. Nun ist die Aluplatte so schnell so heiß geworden, aber nur dort wo sie auf der Herdplatte aufgelegen hat, dass sich nun die Edelstahlpfanne so verzogen hat, dass sie nur noch in der Mitte auf ein paar Millimetern aufgelegen ist und sich die Ränder um ca. 5mm an jeder Ecke angehoben hatten. Das war also auch nicht die Lösung.

So habe ich das Gerät zum zweiten Mal auseinander gebaut, und nun eine 0,5mm Präzisionsscheibe statt der entfernten Unterlegscheibe unter die Abstandsbolzen gelegt. Wieder das Ganze gestartet und erhitzt. Nu war nach ca. 2 Stunden alles Lötzinn geschmolzen, aber die Temperatur wollte nicht über 220 Grad steigen. Normal, laut Handbuch, sollte das Lötbad eigentlich 260 Grad haben. Wenigstens sind dieses Mal nicht wieder die Ecken nach oben gebogen. Bei teilweise geschmolzenem Lötzinn wäre das mindsestens mal Interessant geworden!?

Obwohl das Lötbad nun doch noch nicht die richtige Temperatur hatte, wollte ich doch wenigstens schauen, ob das Löten funktioniert. Wie Ihr an meinen ersten Lötversuchen sehen könnt, war die Löterei leider doch noch nicht von Erfolg gekrönt.



Das schwarze GRBL-Shield habe ich zwei Mal versucht zu Löten, da beim ersten Mal nicht alles erwischt wurde. Beim Zweiten Mal war dann wohl langsam auch mal die Dauer insgesamt zu lang und das Lötzinn ist überall hängen geblieben. Irgend wann hat dann auch der Kondensator auf der Oberseite das Pfeiffen angefangen.



Dann habe ich ein GRBL-Controller ausprobiert. Die Lötstellen waren da, nach den ersten Erfahrungen etwas besser. Aber die Lötstellen sind leider nicht glänzend wie sie es sein sollten, sondern matt und es haben sich viele Lötbrücken ergeben. Ich vermute, das dass immer noch an der zu niedrigen Temperatur des Lötzinns liegt. Ich habe nur z.Z. leider keine gute Idee, wie ich die Temperatur höher bekomme, ohne wieder den Effekt zu bekommen, dass sich die Edelstahlpfanne verzieht.

Na ja, ich werde halt noch ein wenig rumtüfteln müssen. In der Zwischenzeit teste ich immer mal wieder was und kann, nach kleineren Nachlötarbeiten, schon mal fertige Boards in geringen Stückzahlen anbieten.

Ich werde mich wieder Melden

LG Ronald

Datei-Anhänge
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23.02.17 13:23
TP109 
Re: Mein neues Tauchlötbad

hallo Ronald

ist ja schon irgendwie ein Witz soviel Geld für so ein Teil.
Dann kann man ja gleich einen Edestahltopf auf den Herd stellen.

ich finde es super das Du auch über solche Sachen (Geräte) schreibst, da bekommt man doch gleich noch mal einen besseren Eindruck von den Dir angebotenen Teilen und deiner Arbeit.

gruß TP109

Zuletzt bearbeitet am 23.02.17 13:24

23.02.17 20:00
TP109 
Re: Mein neues Tauchlötbad

Hallo Ronald

welches Lot verwendest Du, habe mal im Netz geschaut da scheint es wohl grössere Unterschiede zu geben, ein Forum fand ich dabei besonders interesant,

http://www.stannol.de/fileadmin/Service/...0b1a094fb963821

23.02.17 23:54
Chrispy 

Re: Mein neues Tauchlötbad

Hi Roland,
Versuch mal eine kupferplatte von 4mm Stärke. Die leitet die Wärme besser und du bekommst so eine gleichmäßigere wärmeverteilung. Dann lass einen Spalt zwischen der Kochplatte und der kupferplatte. Zwischen edelstahlwanne und kupferplatte dann noch wärmeleitpaste zwischen. Die bekommst du im installationshandel. Die wird da für Elektro heizzangen zum weichlöten gebraucht.

Gruß Chrispy

24.02.17 16:54
Sebastian 
Re: Mein neues Tauchlötbad

Hallo Roland,
ich arbeite beruflich mit Wellenlötanlagen.
Welches Lot hast du benutzt, 220° klingt eher wie verbleites ? (Bleifrei/verbleit)
Hast du Flussmittel vorm verlöten aufgetragen? (Achtung keins auf Alkoholbasis nutzen)

Kannst du noch ein paar Fotos vom gesamten Lötbad schicken, sieht auf alle Fälle "interessant" aus mit der Kochplatte...

12.04.17 16:16
Florian 
Re: Mein neues Tauchlötbad

Hi Ronald,

wenn sonst nichts hilft, wäre evtl. das Tauschen der Kochplatte gegen eine etwas moderne HItzequelle eine Möglichkeit ?
Evtl. eine gute Induktionsplatte ?

13.04.17 08:43
Ronald 

Moderator

Re: Mein neues Tauchlötbad

Hallo,

danke für all die guten Hinweise. Das mit der Herdplatte funktioniert jetzt so einigermaßen. Das liegt aber wohl auch an den gestiegenen Außentemperaturen. Die Werkstatt ist nicht mehr so kalt, und ich lege jetzt immer eine Heraklith-Platte über das Löt, damit die Hitze etwas besser im Bad gehalten wird. Das hilft ganz gut.

Ich hatte dann auch noch Zinnpellets gekauft, die mit Spuren von Phosphor versetzt sind, um so etwas die Schlackebildung zu verringern! Das kann man sogar wirklich bemerken! Als Flussmittel verwende ich eines das ich mit einem Aquariums-Sprudelstein aufschäume, welches sehr feststoffarm ist. Das ist für genau dieses Löt-Tauchbad gedacht.

Mit den Ergebnissen bin ich auch eingermaßen zufrieden. was ich jetzt noch gerne hätte, dass das Lot keine so hohe Oberflächenspannung hat. Dann würden sehr viel weniger Lötbrücken entstehen. Außerdem sind die Lötstellen zwar ganz gut, aber eben matt und nicht glänzend. Da weiss ich nicht woher dass kommt? Lötbad doch noch zu kalt (~250Grad)? Falsche Lötzeit (~3sec)? Oder fehlt mir da noch ein "geheimer" Zusatz?

Na ja, solange ich hier nicht in eine massive Serienfertigung einsteigen muss, ist das Nacharbeiten der Platinen ganz OK!

Danke Euch
Ronald

@Chrispy u. Sebastian: Bitte tauscht meinen Namen von Roland auf Ronald Ich weiss, das ist gemein! Gerade in Deutschland.

25.04.17 20:40
Chrispy 

Re: Mein neues Tauchlötbad

Tja, das mit dem lesen
Dir geht es jetzt wohl wie einem Bekannten von mit der Guido der richtig Schaschlik heißt. Bekomme ich seit Jahren nicht indem Kopf.

Ich werde Besserung geloben

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